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Vier Seitenrahmenstühle, Kirschbaum massiv, um 1830
Nach einer ersten Inaugenscheinnahme wurden zahlreiche Konstruktions- und Oberflächenschäden festgestellt. Bei drei Stühlen waren bis auf die Verbindungen der Sitzrahmen, alle Holzverbindungen gelockert, teilweise gelöst und die Leimfugen durch frühere Leimversuche kontaminiert. Sämtliche Oberflächenüberzüge wiesen erhebliche Degradationen auf.
Drei Stühle wurden vollständig demontiert, sämtliche Leimflächen behutsam freigelegt und gereinigt. Die Kontaminierungen der Leimflächen bestanden teilweise aus alten verkrusteten Glutin- und neueren Kunstharzleimverbindungen.
Die Freilegung brachte zahlreiche Alterungsschäden, teilweise starken früheren Anobienbefall, resultierende Substanzverluste und entsprechende frühere Reparaturen zu Tage.
Die geschädigten Holzflächen wurden vor der Neuverleimung durch geeignete Maßnahmen konsolidiert und nachhaltig gefestigt. Besonders die Leimflächen bedurften einer sorgsamen Überarbeitung und Holzfestigung. Alte Nagelungen wurden freigelegt und entfernt.
An zwei Stühlen konnten umfangreichere frühere Überarbeitungen/Restaurierungen festgestellt werden. Zwei Beine wiesen Teilerneuerungen in den unteren Bereichen auf. Ein Sitzrahmen zeigt Holzergänzungen durch eine Leiste und Verkittungen.
Der obere Bildteil zeigt Holzfestigungsarbeiten an stark geschädigten Holzteilen, der mittlere Bildteil entsprechende Freilegungsmaßnahmen und Vorbereitungen für die spätere konstruktive Neuverleimung. An den drei vollständig demontierten Stühlen, wurden in die Sitzrahmen die fehlenden Aussparungen für das zu ergänzende Rohrgeflecht eingearbeitet. Die nur noch teilweise bestehenden Oberflächen wurden gereinigt, regeneriert und mit einer mattglänzenden Schelllackpolitur beschichtet.